«Strom»

Klaviertöne treiben wie glitzernde Partikel auf trübem Wasser, flackern und tanzen, springen von hier nach dort, verwirbelt durch kleine Strömungen. Doch die Ruhe trügt: Unweigerlich naht der nächste Wasserfall, sein Chaos reißt die Klänge mit sich, zerstört ihre Struktur und schichtet sie neu – wie Sedimente in einem Flussdelta. Nähe und Intimität treffen auf Weite und Kraft. All das verströmt eine eigenartige Schönheit – nicht nur in den Geräuschen, die sich nähern, sondern vor allem in jenen, die bereits vergangen sind. Einzelne Töne verschwinden in diesem Strom und werden bedeutungslos als Teil von etwas Größerem, das noch lange nachklingt, selbst wenn der Ton längst verklungen ist. «Strom» erschafft eine Vielzahl an Klanglandschaften für das Klavier – mal neblig und gefährlich, mal spielerisch direkt oder ehrfürchtig angesichts dessen, was aus simplen Anschlägen entstehen kann. Dieses Album ist der Versuch, ein Denkmal für die Intuition zu bauen.

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